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Heute wird meist der Begriff Geige verwendet. Ursprünglich war dies allerdings ein eher negativ konnotiertes Wort für die Fidel. Später entwickelte sich daraus eine Sammelbezeichnung für Streichinstrumente im Allgemeinen. Darunter auch Cello, Bratsche und Gambe. Leopold Mozart, der Vater von Wolfgang Amadeus Mozart selbst, war wenig begeistert davon, die Violine einfach als Geige zu bezeichnen, da der Begriff zu allgemein und deshalb nicht für die Violine zu missbrauchen sei. Eine Bemerkung diesbezüglich machte er 1756 in seinem theoretischen Werk ‚Versuch einer gründlichen Violinschule‘ zur Geige, was einem Lehrbuch für Geigenlehrer gleichkommt. In dem Buch fanden Sie hilfreiche Tipps und konkrete Anweisungen zur Didaktik und eines pädagogisch sinnvollen Unterrichts. Die Bezeichnung Violine selbst stammt übrigens aus dem 17. Jahrhundert wo sie vom Italienischen den Einzug ins Deutsche fand.
Violinen sind ein echtes Kunstwerk welche bei der Herstellung Präzision, Akribie und Liebe zum Detail erfordern. Zumindest gilt dies für handgefertigte Instrumente vom Geigenbauer. Heute werden auch im unteren Preissegment Geigen hergestellt – oft in Asien. Der Aufbau des beliebten Streichinstruments unterscheidet sich aber nicht.
Der Streichbogen oder einfach nur Bogen ist zwar kein Bauteil der Geige an sich, hat aber einen maßgeblichen Einfluss auf den Klang. Mit ihm streicht man über die Saiten und das Bogenhaar sorgt mit dem Bogenfett (Kolophonium) mit welchem es behandelt ist für die nötige Reibung, damit Töne entstehen können. Der Bogen selbst ist meist aus Brasilholz oder Fernambukholz gefertigt. Diese Materialien haben eine Jahrhunderte lange Tradition und vereinen alle Eigenschaften eines guten Bogens, auch wenn es inzwischen Alternativen wie Carbonbögen zu Kaufen gibt. Das Bogenhaar selbst besteht auch heute meist noch aus Rosshaar, weil die synthetischen Alternativen diesem klanglich noch unterlegen sind.
Neben dem benötigten Geigenbogen und dem Kolophonium empfiehlt es sich unbedingt, einen stabilen Geigenkoffer zu kaufen, welches das Instrument vor mechanischen Einwirkungen wie Stößen bewahrt und zudem vor Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit. Auch Geigenständer sind sehr sinnvoll, wenn man beim Üben und Spielen das Instrument kurzzeitig ablegen möchte.
Günstige Geigen bekommt man schon für eine Summe im unteren dreistelligen Bereich. Man kann aber auch einen Millionenbetrag für ein besonders exquisites Instrument auf den Tisch legen. Ein Budget von mehreren hundert Euro sollte schon zur Verfügung stehen wenn man es ernst meint. Wenn mehr daraus wird kann man zu einem späteren Zeitpunkt natürlich in ein hochwertigeres und besseres Instrument investieren.
Unser Tipp: Gebraucht kaufen. Eine gebrauchte Geige hat vielleicht den ein oder anderen Schönheitsfehler, aber sie klingt ebenso gut wie eine neue und ist dabei viel günstiger. Gerade für Anfänger stellt dies eine gute Option dar. Wichtig ist auch hier, jemanden beraterisch zur Seite zu haben, der sich auskennt und einem ein passendes Instrument mit guter Preis-Leistung empfehlen kann.